Zeit für Olympia

stadion-rioDie Augen leuchten und die Gesichter strahlen, wenn sie von ihrer Zeit in Brasilien erzählen: ARCADEON-Mitarbeiter Viola Lomberg und Lukas Franzen waren vom 30. Juli bis 23. August 2016 als Volontäre im Deutschen Haus bei der Olympiade in Rio de Janeiro live dabei.

Beide absolvieren derzeit ihre Ausbildung als Hotelfachfrau bzw. -mann und wurden von ARCADEON-Geschäftsführer Jörg Bachmann extra für Olympia sonder-beurlaubt. Im Deutschen Haus gehörten sie zu einem Team von 43 Volontären, fast durchweg Studenten. „Wir waren die einzigen im Team mit Gastronomie-Hintergrund“, berichten sie – und so wurden die beiden Auszubildenden vorübergehend zu Supervisoren, die die brasilianischen Service-Kräfte beaufsichtigten, Hostess-Aufgaben verrichteten und auf Ordnung achteten.

Die Arbeitsatmosphäre war entspannt, die Verständigung anfangs eine Herausforderung. „Mit Händen und Füßen“ wurde geredet, und der erste auf Portugiesisch gelernte Satz lautete „Sprechen Sie Englisch?“ Die Antwort darauf war zwar meistens „no“ – aber mit Hilfe von Smartphone und Online-Übersetzer ging es doch immer irgendwie. Lachend erzählen die jungen Leute von ihrem ersten Besuch im Handy-Laden, um sich SIM-Karten für Brasilien zu besorgen. Sechs brasilianische Mitarbeiter, keiner sprach deutsch oder englisch, dafür waren alle völlig entspannt und hilfsbereit. „Die hatten echt die Ruhe weg.“ Und mit den SIM-Karten hat schließlich auch alles geklappt.

Und wie waren sie sonst so, die Brasilianer? „Sehr freundlich!“ Es folgt ein dickes Lob an die brasilianischen Gastgeber, Berichte über die entspannte Stimmung bei der Arbeit, gepaart mit begeisterten Erzählungen über die tolle Atmosphäre in Rio und im Deutschen Haus. Besonders beeindruckt hat die beiden jungen Leute, wie unkompliziert die Athleten waren, wie sie auf sie zukamen, sich bei ihnen für ihre Arbeit bedankten und sie einfach als Teil der Olympia-Familie aufnahmen. Jeder gehörte dazu.
Nur einmal ging das Deutsche Haus „auf Halbmast“: nach dem tragischen Unfall-Tod von Kanuslalom-Trainer Stefan Henze. Keine Musik, kein Tanz, kein Alkohol – dafür viel Teamgeist und Zusammenhalt.

Nach ihren schönsten Erlebnissen gefragt, müssen Lomberg und Franzen kurz überlegen. Die gesamte Zeit war einfach so toll. Etwas ganz Besonderes war für sie der Auftritt von Pianist Lang Lang, der spontan einen Abend im Deutschen Haus spielte. Beeindruckend war die Atmosphäre in den Olympia-Stadien, die beide mehrfach besuchten: beim Hockey, beim Handball, und beim Tischtennis-Halbfinale. Schön war auch der Strand von Ipanema mit seinen großen Wellen. Aber das Beste war der Ausflug auf den Zuckerhut, inklusive Traum-Sonnenuntergang und Caipirinha an der Mittelstation: „Von da oben sieht man erst, wie riesig die Stadt ist!“ Und wie genial Rio de Janeiro nachts aussieht.

Und dann berichten die Beiden noch von einem kleinen persönlichen Abenteuer: Sie waren in einer Privatunterkunft in Barra di Tijica untergebracht, gleich um die Ecke vom Strand. Am 21. August fand abends die Staff Party statt, der Abschiedsabend im Deutschen Haus. In dieser Nacht gab es einen Sturm – und danach war „zuhause“ kein Strom und kein Wasser mehr zu haben, bei Temperaturen von bis zu 32 ° C. Spätestens da wurde ihnen klar, wie sehr sich die Lebensmentalität der Deutschen und der Brasilianer doch unterscheidet. Der Vermieter sah die Sache ganz locker und meintelomberg-dt-haus-rio, das wird schon wieder. Wahrscheinlich war das auch der Fall, aber die beiden Volontäre haben es bis zu ihrem Abflug am 23. August nicht mehr erlebt. Immerhin gab es die Möglichkeit, am Flughafen von Sao Paolo noch kurz zu duschen – sonst wäre der 23-stündige Rückflug schon sehr unangenehm geworden.

Würden sie es wieder tun? „Auf jeden Fall!“ Bei Tokio 2020 möchten beide wieder als Volontäre im Deutschen Haus mit dabei sein. Und: „Ich würde auch über Korea 2018 mit mir reden lassen“, meint Viola Lomberg.

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